ArchitekTour

25 Baudenkmäler - Ein architektonischer Stadtbummel durch die Wiege Sachsens

Wir laden Sie herzlich ein zu einem architektonischen Stadtbummel durch die Wiege Sachsens.

Mittels häuserspezifischer QR Codes bieten sich faszinierende Einblicke in den Wiederaufbau Meißens als kulturhistorisches Kleinod - denn Meißen ist reich an wertvollen Zeugnissen deutscher Baukultur. Erfahren Sie dabei mehr über die Geschichte ausgewählter, kulturhistorisch besonders bedeutsamer Altstadthäuser, die durch das denkmalpflegerische Engagement von Bund & Land, aber auch privater Bauherren und Vereine in den letzten Jahren wieder zu neuem Leben erweckt werden konnten - oder noch immer darauf warten.

Kleinmarkt 2

Autor: Dr. Claus-Dirk Langer - Architekt & Stadtplaner Meißen, ergänzt durch Antje Hainz - Architekturbüro Hainz & Hainz Meißen

Wohn- und Geschäftshaus der Gründerzeit. Errichtet 1896 an der Stelle eines Vorgängerbaus aus der Zeit um 1800. Grundlegende Sanierung 1991.
Mit seiner Klinkerfassade fügt sich dieses -bis 1990 als Kinderkaufhaus genutzte- Haus nur schwer in die mittelalterliche Bebauung Meißens ein. Untersuchungen der Kellergewölbe brachten den Nachweis über Grundmauern zweier schmaler mittelalterlicher Vorgängerbauten. Im Zuge der Sanierung erfolgte unter anderem die Reinigung der originären Klinkerfassade.

Weitere Informationen

Das hohe Haus überragt mit seinen vier Geschossen die übrigen Gebäude der Häuserzeile am Kleinmarkt und fügt sich mit seiner Klinkerfassade auch nur schwer in die mittelalterliche Bebauung Meißens ein.

Es handelt sich um einen Neubau, der 1896 an der Stelle eines kleineren, nur zweigeschossigen Hauses aus der Zeit um 1800 errichtet wurde. Dieses wiederum entstand auf den Grundmauern zweier schmaler mittelalterlicher Vorgängerbauten, wie Untersuchungen der Kellergewölbe ergaben. In den heutigen Kellerwänden sind noch Reste der mittelalterlichen Mauern enthalten.

Die ältesten historischen Darstellungen der Stadt Hiob Magdeburg 1558 und eine Stadtansicht von 1601 zeigen eine geschlossene Häuserzeile mit traufständigen Gebäuden nördlich des Stadttores.

Während der Markt bereits dreigeschossige Häuser zeigt, sind Nr. 1 und 2 am Kleinmarkt nur 1-geschossig.

Von den Kriegsschäden des 30-jährigen Krieges, bei denen besonders der Einfall der Schweden am 6. und 7. Juni 1637 mit großen Verwüstungen in der Stadt einherging, war das Haus weniger als andere betroffen; es zählte zu den bewohnten, gehörte Martin Marx.

Das Gründerzeitgebäude diente als Wohn- und Geschäftshaus, in dem im Erdgeschoss ein Laden untergebracht war. Zu DDR-Zeiten wurde das Treppenhaus umgebaut und die Verkaufsfläche erweitert. Bis 1990 befand sich im Erd- und Obergeschoss ein Kinderkaufhaus.

1991 erfolgte eine grundlegende Sanierung des Hauses. Die Klinkerfassade wurde gereinigt, das Treppenhaus und Hofgebäude umgebaut und im Erdgeschoss ein Optiker-Laden eingerichtet.

Das erste Obergeschoss wird jetzt als Büro genutzt, darüber befinden sich Wohnungen.